Ausstellung Kunstverein in Bad Dürkheim

ARCHITEKTUR AUS DER REGION

Die drei Beispiele aus der Region zeigen ergänzend zur Ausstellung "Häuser des Jahres – Die besten Einfamilienhäuser 2012". Bauaufgaben, welche sich mit historischer und denkmalgeschützter Bausubstanz beschäftigen. In Zeiten, in denen unter anderem aufgrund der Entwicklung der Bevölkerungszahlen keine neuen Baugebiete mehr ausgewiesen werden, nimmt die Bedeutung von Baumaßnahmen im Bestand permanent zu. Die Auseinandersetzung mit historisch wertvollen Gebäuden im Sinne der Denkmalpflege hat hier einen besonderen Stellenwert.
Zum einen geht es darum, beispielhafte Bausubstanz in ihren gestalterischen, aber auch technischen Qualitäten zu erhalten oder zu reparieren. Zum anderen gilt es jedoch auch, den heutigen Anforderungen an die Nutzung der Gebäude gerecht zu werden. Dies betrifft unterschiedliche Bereiche wie z.B. die Anforderung an eine bessere Energieeffizienz, den Wunsch nach besserer Belichtung mittels Tageslicht oder auch den Wunsch nach großzügigeren und offeneren Raumstrukturen.
Bei der Ergänzung alter Gebäude mit neuen Bauteilen entstehen oft Zwänge aufgrund der baulichen Gegebenheiten, welche einem Neubau in dieser Ausprägung fremd sind. In unserer Region, welche vielfach durch eine Haus - Hofbauweise geprägt ist, entstehen zudem oftmals Einschränkungen hinsichtlich des zur Verfügung stehenden Platzangebotes.
Ein respektvoller und bewusster Umgang mit dem Vorhandenen ist in jedem Fall erforderlich. Auch wenn Neues im Kontrast zu dem Vorhandenen steht, so befinden sich bei den ausgestellten Bauvorhaben immer Beide in unmittelbarer Nähe zueinander. Der Kontrast in stilistischer und räumlicher Hinsicht wird vor allem dann als positiv wahrgenommen, wenn sowohl das Alte als auch das Neue eine entsprechende Qualität erkennen lassen und in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.

Umbau + Sanierung zweier denkmalgeschützter Hofanlagen in Wachenheim / Weinstraße

Die beiden denkmalgeschützten Winzerhöfe mit Haupt- und Nebengebäuden stammen aus dem 16. Jahrhundert. Diese Kulturdenkmäler wurden seitdem immer wieder umgebaut und teilerneuert. Die Gebäudeteile gruppieren sich jeweils um einen geschlossenen Innenhof. Der Hochkeller, in dem sich jetzt der Speisesaal befindet, ist um das Jahr 1746 datiert. In der ehemaligen Scheune darüber wurden die Holzzugbalken der vorhandenen Dachkonstruktion sichtbar durchtrennt und durch neue Stahlsprengwerke bewusst ergänzt, sodass der große Speicherraum als Wohnraum nutzbar wurde.

Im zweiten Hof wurden die beiden gegenüberliegenden Wohnhäuser saniert. Fachwerkwände wurden soweit es ging restauriert oder wieder neu aufgebaut. Der Speicherraum des größeren Wohnhauses wurde zum Wohn- /Küchenraum um- und zeitgemäß ausgebaut.
Alle Dächer wurden photogeometrisch vermessen und entsprechend neu wieder aufgebaut. Alte, original vorhandene Bauteile wurden aufgearbeitet, neue Elemente und Einbauten erkennbar eingefügt.

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